Gesundes Essen braucht Ausgewogenheit. Je vielfältiger die Mahlzeiten zusammengestellt sind, umso mehr lebensnotwendige Nährstoffe kann der Körper aufnehmen. Deshalb ist auch grundsätzlich kein Lebensmittel »verboten« - von Gemüse bis zu Süßigkeiten ist alles erlaubt. Es kommt nur auf die richtige Menge und die optimale Kombination an. Übrigens: Kleinere Mahlzeiten bringen in Schwung und verhindern Heißhungerattacken.
Wie abwechslungsreiche Ernährung aussieht, erklärt die Ernährungspyramide. Hier sind die Lebensmittel auf fünf Ebenen verteilt. Aus den unteren Ebenen sollten wir viel und reichlich essen, nach oben hin dann immer weniger.
Jedes Produkt, das wir konsumieren oder gebrauchen, hat Auswirkungen auf die Umwelt: bei der Herstellung, dem Transport, beim Verbrauch beziehungsweise bei der Entsorgung. Mit unserer Kaufentscheidung können wir beeinflussen, ob die Umwelt mehr oder weniger belastet wird. Besonders gut lässt sich dies am Beispiel der Nahrungsmittel nachvollziehen, deren Verbrauch nicht nur die Umwelt sondern auch unser eigenes körperliches Wohl -
befinden nachhaltig beeinflusst: »regionale, biologische, fair gehandelte und gesunde Lebensmittel genießen!«, heißt daher die Devise, denn: »Es ist nicht Wurst, was du isst!«
Wer sich in den Obst- und Gemüseabteilungen unserer Supermärkte umschaut, wird das ganze Jahr über ein umfangreiches, fast immer gleiches Sortiment finden, z.B. Tomaten, Äpfel, Erdbeeren. Hat etwas davon in Österreich gerade keine Saison, kommen Bohnen aus Afrika, Tomaten und Erdbeeren aus Spanien, Äpfel aus Chile, Neuseeland oder Australien. Solche Importe verbrauchen viel Energie beim Transportieren. Deswegen belasten sie das Klima und die Umwelt. Achte darauf, dass du vorwiegend österreichische Produkte kaufst!
Der Verkehr durch Lebensmitteltransporte hat sich in den letzten 20 Jahren fast verdoppelt. Und er wird weiter zunehmen. Das liegt hauptsächlich an den niedrigen Kosten für LKWTransporte und an der zunehmenden Zentralisierung, wodurch Produktions- und Verkaufsstätten immer weiter auseinander liegen.
Transportdistanzen unterschiedlicher Nahrungsmittel von der Produktionsstätte bis ins Geschäft am Beispiel Wien (exemplarische Ermittlung anhandrealer Produkte):
Banane Ecuador | 10132 km |
Banane Fairtrade Costa Rica | 9086 km |
Apfel Südafrika | 11089 km |
Apfel Chile | 13270 km |
Apfel Steiermark | 194 km |
Birne Oberösterreich | 188 km |
Birne Südtirol | 590 km |
Kiwi Neuseeland | 25000 km |
Erdbeere Burgenland | 80 km |
Erdbeere Israel | 3565 km |
Trauben Weinviertel | 50 km |
Trauben Südtirol | 590 km |
Trauben Südafrika | 11089 km |
Ananas Ghana | 7533 km |
Kirschen Deutsch Wagram | 23 km |
Zwetschken Deutsch Wagram | 23 km |
Zitronen/Orangen Spanien | 2530 km |
Wassermelone Ungarn | 245 km |
Kartoffel Auland / Hainburg | 25 km |
Kartoffel Ägypten | 2920 km |
Karotten Marchfeld | 38 km |
Melanzani Sizilien | 1985 km |
Tomate Holland | 1147 km |
Tomate Seewinkel | 90 km |
Salat, Zucchini Marchfeld | 38 km |
Salat Wien | 10 km |
Maiskolben Seewinkel | 90 km |
Kürbis Steiermark | 194 |
Salatgurke Eferding | 213 km |
Kohlrabi Eferding | 213 km |
Broccoli Spanien | 2680 km |
Paprika Wien | 10 km |
Paprika Spanien | 2690 km |
Radieschen Wien | 10 km |
Karfiol Griechenland | 1700 km |
Zuckererbsen Ägypten | 2920 km |
Brot und Gebäck | 20 km |
Reis China | 14226 km |
Mehl Österreich | 35 km |
Fleisch Schneeberg | 78 km |
Serranoschinken Spanien | 2700 km |
Wiener (Frankfurter) Würstel | 10 km |
Nürnberger Würstel | 495 km |
Salami Ungarn | 245 km |
Eier Niederösterreich | 65 km |
Milch Waldviertel | 135 km |
Jogurt Kalkalpen | 220 km |
Käse: Edamer Tirol | 505 km |
Butter Steiermark | 212 km |
Haselnusscreme Tirol | 467 km |
Erdbeermarmelade Stans | 450 km |
Apfelsaft Steiermark | 220 km |
Apfelsaft Italien | 630 km |
Ziel für das »beste« Kilometermenü: Ausgewogene Ernährung mit den geringsten Gesamtkilometern!
Quelle: Österreichisches Ökologie-Institut
In unseren Supermarktregalen ist die halbe Welt vertreten – und damit auch auf unseren Speiseplänen. Lebensmitteltransporte steigen, Treibstoffverbrauch und CO2-Emissionen belasten die Luft, obwohl viele Produkte auch im eigenen Land produziert werden. Für ein Kilogramm Äpfel aus Südafrika ist viermal so viel Energie erforderlich, wie für Äpfel aus der Region. Die dabei frei werdende CO2-Menge ist fünfmal höher.
Auch für die Landwirtin und den Landwirten haben regionale Lebensmittel Vorteile. Sie tragen zur Ertrags- und Einkommenssicherung sowie zum Erhalt von Arbeitsplätzen bei.
Rund 43 Prozent der österreichischen Fläche werden landwirtschaftlich genutzt. Art und Umfang regionaler Produkte werden u.a. durch Bodenbeschaffenheit und Klimaverhältnisse der jeweiligen Gebiete bestimmt. In Österreich werden Kartoffeln, Getreide und Gemüse angebaut (Ackerland), daneben gibt es so genannte Dauerkulturen. Dazu zählen Obst, Wein und Hopfen.
In fast allen Gegenden Österreichs gibt es ein breites Angebot regionaler Lebensmittel:
Bei diesen Produkten kannst du beim Einkauf gut darauf achten, dass sie aus deiner Gegend stammen. Andere Produkte haben aber immer weite Wege hinter sich. Südfrüchte wie Zitronen und Bananen zum Beispiel wachsen in Österreich nicht. Sie müssen importiert werden. Auch bei diesen Produkten kann man darauf achten, dass die Transportwege »kurz« sind. So haben z.B. Früchte aus Europa kürzere Wege zurückgelegt als solche aus Afrika oder
Amerika.
Beim Kauf von Produkten, die bei uns nicht wachsen, sollte auf das FAIRTRADE Zeichen geachtet werden. Damit wir hier billige Südfrüchte, Kaffee oder Orangensaft genießen können, müssen in vielen Entwicklungsländern Menschen unter unwürdigen Bedingungen dafür arbeiten. Oft bleibt den Bäuerinnen und Bauern nicht einmal das Existenzminimum. Im FAIRTRADE System erhalten die Produzentinnen und Produzenten auf direktem Weg den garantierten Mindestpreis.
Mit dem FAIRTRADE Gütesiegel ausgezeichnete Produkte garantieren, dass Menschen in den Entwicklungsländern fair bezahlt und keine Kinder ausgebeutet werden. Zudem garantiert das Gütesiegel eine hohe Qualität naturnaher Landwirtschaft.
Biologische Nahrungsmittel werden umweltschonend angebaut und verarbeitet. Die Vermeidung von Chemie wirkt sich nicht nur auf Boden, Luft und Wasser, sondern auch auf unsere Gesundheit positiv aus. Als »biologisch« dürfen innerhalb der Europäischen Union nur Nahrungs mit tel bezeichnet werden, die unter folgenden Be dingungen hergestellt und kontrolliert wurden:
Andere Bezeichnungen für Bio-Produkte sind:
aus biologischer (ökologischer) Landwirtschaft,
aus biologischem (ökologischem) Anbau,
aus kontrolliert biologischem (ökologischem) Anbau.
Die Kontrollstelle für Bio-Produkte kann entweder namentlich genannt und/oder durch eine Kontrollnummer bezeichnet sein.
Beispiel:
Weitere Infos
www.bioinformation.at
www.biolebensmittel.at
Das österreichische AMA Bio-Kontrollzeichen garantiert den kontrolliert biologischen Anbau und die biologische Verarbeitung der Rohstoffe. (www.bio-austria.at) | |
Das EU-Bio-Zeichen garantiert die Bio-Qualität von Lebensmitteln, die nach den Bestimmungen der EU-Bio-Verordnung hergestellt werden. | |
Die mit dem Biofisch-Zeichen gekennzeichneten Fische stammen aus kontrolliert biologischer Bewirtschaftung und Aufzucht. | |
Die als gentechnikfrei erzeugt ausgezeichneten Lebens mittel erfüllen strenge Anforderungen. Sie wurden gänzlich ohne Gentechnik hergestellt. | |
Freiwillig ohne Gentechnik ist eine Plattform von Wiener Landwirtinnen und Landwirten, die sich zur Verwendung von gen technikfreiem Saatgut und gentechnikfreier Jungpflanzen verpflichten. | |
Mit dem Fairtrade-Gütesiegel ausgezeichnete Lebensmittel garantieren, dass Produzentinnen und Produzenten für die Rohstoffe faire Preise erhalten. |
Anmerkung: Die hier vorgestellten Gütesiegel stellen lediglich eine Auswahl von vielen Kennzeichnungen dar. Umfassendere Informationen zu empfehlenswerten (und weniger empfehlenswerten) Kennzeichnungen von Lebensmitteln findet man bei KonsumentInnenschutz-Organisationen und auf der Webseite des Umweltministeriums.
Weitere Infos
www.akwien.or.at
www.lebensministerium.at