Wasser ist eine durchsichtige, farblose Flüssigkeit. Wasser (H2O) ist eine chemische Verbindung aus den Elementen Sauerstoff (O) und Wasserstoff (H). Das heißt, Wasser besteht aus zwei Wasserstoffatomen und einem Sauerstoffatom. Wasser riecht und schmeckt nach nichts.
Drei Viertel der Erdoberfläche sind mit Wasser bedeckt. Das sind rund 1,38 Milliarden Kubikkilometer. Der überwiegende Teil ist Salzwasser in den großen Ozeanen:
Nur 3 Prozent des gesamten Wasservorrates ist Süßwasser, das sauber genug ist, damit wir es trinken können. Aber auch davon ist nur ein geringer Teil für Menschen zugänglich.
Ohne Wasser könnten Menschen, Tiere oder Pflanzen nicht leben. Alle Lebewesen bestehen selbst zu einem großen Teil aus Wasser. Der Mensch besteht zu 70% aus Wasser. Das heißt: Jemand der 75 kg wiegt, trägt in seinem Körper 50 kg Wasser herum. Alle Lebewesen benötigen frisches Wasser um zu überleben. Der Mensch verliert durch seine Aktivitäten (Ausatmen, Schwitzen und auf die Toilette gehen) täglich 2-3 Liter Wasser. Diese Menge
müssen wir jeden Tag durch Getränke und Speisen wieder aufnehmen.
Wenn Wasser trocknet, vermischt es sich mit der Luft. Man sagt dann, dass das Wasser verdunstet. Wasser wird zu Wasserdampf. Wasser kann überall verdunsten: Das Meer und die Seen verdunsten genauso wie das Wasser in der Erde oder in einem Blumentopf. Durstige Pflanzen ziehen ihr Wasser aus der Erde. Aber auch sie geben das Wasser irgendwann wieder an die Luft ab.
Die Sonne treibt den Wasserkreislauf an. Sie erwärmt nämlich die Erdoberfläche. Dadurch erhitzt sich die Luft, die dann nach oben steigt. Da die Luft voll von Wassertröpfchen ist, bilden sich bald Wolken. Diese Wolken bestehen aus Wasserdampf. Nun steigen die Wolken noch weiter hinauf, werden deshalb wieder kälter und es beginnt zu regnen. So kommt das Wasser wieder zurück zur Erde und versickert zum Teil im Boden. Durch Sand- und Kiesschichten im Boden wird das Wasser gefiltert. Stoffe, wie z.B. Kalk und Eisen, werden aufgenommen, Schmutz bleibt im Sand und Kies hängen. Die Pflanzen saugen einen Teil des Wassers mit ihren Wurzeln und Stämmen auf. Schließlich verteilt sich das Wasser in den Blättern der Pflanze. Diese atmen das Wasser wieder aus, es verdunstet. Danach erwärmt die Sonne wieder Luft und Wasserdampf. Die Luft steigt nach oben, und so weiter ....
Wasser ist die wichtigste Grundlage für Leben. Für uns in Österreich ist das Wasser so selbstverständlich, dass wir ihm keine besondere Bedeutung beimessen. Wassermangel? Kennen wir nicht. Verschmutztes Wasser aus der Leitung? Kennen wir auch nicht.
Erst wenn Wasser nicht in ausreichender Menge und Güte zur Verfügung steht, merken wir, wie wichtig Wasser für uns ist. In vielen Teilen der Erde stehen Menschen vor diesem Problemen. In manchen Ländern Afrikas gibt es keine Wasserleitung oder nur solche, die verschmutztes Wasser liefern. In Österreich können wir Leitungswasser, ohne darüber nachdenken zu müssen, trinken.
(Quelle: Südwind)
Ein österreichischer Haushalt verbraucht durchschnittlich 145 Liter Wasser täglich. Davon nur drei Liter für Essen und Trinken, den Rest für Haushalt, Garten und Auto, Geschirr, Wäsche und Körperhygiene.
Weil es in Österreich sehr hohe Niederschlagsmengen gibt und die Bodenbegebenheiten günstig sind, gibt es ausreichend gutes Wasser. Das Wasser aus der Leitung ist fast ausschließlich Grund- und Quellwasser. Grundwasser findet man - je nach dem, wie der Boden beschaffen ist - in unterschiedlichen Tiefen. Es wird durch Schacht- oder Bohrbrunnen erschlossen und mittels Pumpen gefördert. Quellen sind natürliche, räumlich begrenzte Austritte von Grundwasser. Dieses wird durch Schächte und Stollen aufgefangen.
Wenn es regnet, versickert ein Teil des Wassers im Boden. Dabei kann es sich mit Pflanzenschutzmitteln und dem Dünger von landwirtschaftlich genutzem Boden vermischen. Dasstellt manchmal ein Problem für das Grundwasser dar. Vor allem dann, wenn die Felder sehr stark gedüngt werden. Um trotzde m einwandfreies Trinkwasser zu erhalten, müsste das Grundwasser gereinigt werden. In Österreich ist das aber nur selten notwendig. Es kommt
nur natürliches, nicht aufbereitetes Grund- und Quellwasser als Trinkwasser in die Leit ungen.
Die Aufbereitung von Wasser ist aufwendig und kostspielig. In Österreich werden Maßnahmen gesetzt, dass Wasser erst gar nicht verschmutzt wird. Dafür wurden Quellgebiete und Schutzzonen eingerichtet. In diesen Gebieten bestehen spezielle Regeln darüber, was dort gemacht werden darf.
Was passiert eigentlich mit dem ganzen Wasser, das wir jeden Tag verbrauchen? Beim Zähne putzen, Duschen, Baden, Wäsche waschen - überall fällt schmutziges Wasser an. Die nächste Abbildung zeigt, welche Stationen Abwasser durchlaufen muss, damit es gereinigt wieder in einen Fluss gelangen kann.
Der größte Wasserverbraucher (und leider auch Verschwender) ist die Landwirtschaft, die knapp zwei Drittel aller Reserven verbraucht. Durch ineffiziente Bewässerung gehen weltweit rund 60% des Wassers verloren. Weltweit sind zwischen 30 und 40 Prozent der produzierten Nahrungsmittel von künstlicher Bewässerung abhängig.
Der Straßenverkehr verschmutzt das Wasser. 750 Milliarden Liter Wasser gelangen in Österreich jedes Jahr über die Straßen in das Grundwasser. Diese Menge entspricht dem Wasserbedarf Österreichs für eineinhalb Jahre! Manche Stoffe, die damit in den Boden und ins Grundwasser gelangen, sind für die Gesundheit und für die Umwelt sehr belastend.
27% aller Grundwasservorkommen in Österreich werden wegen ihres Chlorid-Gehalts als gefährdet eingestuft. Chlorid ist ein Bestandteil von Streusalz. Pro Jahr werden auf Österreichs Autobahnen 5,7 Tonnen, auf den Bundesstraßen 3,8 Tonnen Streusalz verbraucht. So gelangt Chlorid in das Grundwasser.
Ungefähr ein Viertel des weltweit genutzten Wassers verbraucht die Industrie: als Lösungsmittel, zum Reinigen, Spülen, Heizen und Kühlen. Die zunehmende Verschmutzung des Oberflächen- und Grundwassers verschärft die Wasserkrise vor allem in den Entwicklungsländern. Zu den Umweltsündern zählen Düngemittel und Pestizide, Salze, ungeklärte Abwässer, Giftmüll, Waschmittel rückstände, schmutziges Wasser aus der Straßenreinigung usw. Vor allem in den großen Städten der Entwicklungsländer ist das Wasserproblem besonders groß. Dort landen bis zu 90% der Abfälle »ungeklärt« in Flüssen oder im Grundwasser.